Der Krieg in der Ukraine

Kriege sollte es heutzutage überhaupt nicht mehr geben. Sie bedeuten Tod, Leid und Not. Leider tauchen sie wie lästige Fliegen immer wieder auf. © Alexander Rimmer

Ich erhebe hier keinen All-Wahrheitsanspruch und mache wie jeder andere Mensch Fehler.

Mich dauert das Leid der Ukrainer sehr und die Vorstellung, wie viele Menschen sterben, leiden und ihre Heimat verlieren macht traurig und wütend.

Wäre ich Ukrainer, müsste ich auch zur Waffe greifen, um mein Land und meine Familie zu verteidigen.

Aber, meine Perspektive ist eine andere. Ich habe den Luxus in einem freien Land in Frieden zu leben, wofür ich unendlich dankbar bin.

Das erlaubt mir aber auch den Ukraine-Krieg unter geostrategischen und anderen Gesichtspunkten zu beleuchten, natürlich mit meinen Mitteln und Fähigkeiten.

Und, genau das werde ich tun.

Am 24.02.2022 hat Russland die Ukraine angegriffen

Am 24.02.2022 hat Russland die Ukraine angegriffen. Schon lange vorher war klar, dass dies passieren würde.

Der Sturz des ukrainischen Präsidenten (Janukowitsch) im Jahr 2014 war letztlich der Tropfen, der das Fass für die russische Führung zum überlaufen brachte.

Da die Nato seit 1990 immer näher an die russische Grenze rückte, und zwar entgegen aller Zusicherung dies nicht zu tun, stand für Putin fest, dass auch die Ukraine in ihren Einflussbereich fallen würde.

Früher oder später wäre die Ukraine Nato-Mitglied geworden und die USA hätten ihre Raketen direkt vor der Haustür Russlands stationiert.

Zudem wurde die Ukraine seit 2014 extrem aufgerüstet, insbesondere von den USA.

Nato-Osterweiterung zwischen 1990 und 2019 mit der Ukraine als Beitrittskandidat.

In einem ersten Schritt wurde die Halbinsel Krim 2014 wieder in Russland eingegliedert, um den dort für die russische Schwarzmeerflotte gepachteten Hafen abzusichern.

Es sei bemerkt, dass die Krim seit Ende des 18. Jahrhunderts zu Russland gehörte, und 1954 der  Ukraine von Chruschtschow rechtswidrig geschenkt wurde.

Offiziell wird immer die Nato als Bedrohung Russland angegeben. Dies ist aber nicht richtig.

Die Nato an sich ist nur ein Papiertiger. Es ist nicht mal so lange her, da sagte Macron, sie wäre komatös. Damit hat er natürlich vollkommen recht, aber die Nato ist das Deckmäntelchen unter dem sich die USA ausbreiten und ihre Interessen durchsetzen.

Die weitere militärische Ausbreitung der USA auf das Gebiet der Ukraine, also bis an die Grenze Russland, wollten die Russen nicht hinnehmen.

Deshalb kam es schliesslich zum Krieg.

 

Am 30.09.22 sind die rot markierten Gebiete (Luhansk, Donezk, Saporischschja, Cherson) von Russland als eingegliedert ausgerufen worden.

Nach anfänglichen schnellen Erfolgen ist der Vormarsch der Russen ins Stocken gekommen. In weiten Bereichen der Front gelingen der Ukraine ganz beträchtliche Rückeroberungen.

Dies wird durch Waffenlieferungen und Hilfe bei der Kriegsführung aus der westlichen Welt, insbesondere den USA, ermöglicht.

Man muss wissen, dass die Ukraine schon seit 2014 durch die Amerikaner massiv aufgerüstet wurde.

Dennoch hat Russland die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson am 30.09.22 annektiert, ohne sie militärisch unter Kontrolle gebracht zu haben.

Insbesondere Cherson ist schwer umkämpft und könnte bald an die Ukraine zurückfallen. Russland versucht sich in Cherson einzugraben und eine regelrechte Festung zu errichten.

Die Stadt Cherson ist bereits wieder von der Ukraine zurückerobert.

Anfang Oktober 2022 wurde die Krim-Brücke gesprengt.

Anfang Oktober 2022  wurde die Krim-Brücke gesprengt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist dies seitens der Ukraine oder ihrer Verbündeten verübt worden.

Die Brücke ist ein Prestige-Projekt von Putin und stellt überdies einen wichtigen Nachschubweg für die russischen Truppen dar.

Russland reagierte wie zu erwarten mit heftigen Luftangriffen auf die ukrainische Infrastruktur, insbesondere wurden Elektrizitäts-, Umspannwerke, Brücken und Strassen zerstört, ebenso die Wasser- und Gasversorgung.

Mittlerweile sind 40% der Energie- und Wasserversorgung der Ukraine vernichtet. Die Angriffe mit Raketen und iranischen Drohnen auf die Infrastruktur halten unvermindert an.

Es ist davon auszugehen, dass Russland innerhalb der nächsten Wochen die gesamte Infrastruktur zerstört.

Der Winter wird die Ukraine daher mit mörderischer Wucht treffen und wahrscheinlich mehr Todesopfer verursachen als der Krieg selbst.

Die Gefahr eines Atomkrieges wächst immer weiter.

Russland wird trotz militärischer Rückschläge am Ziel festhalten, die Ukraine vollständig unter seine Kontrolle zu bringen, mindestens aber die annektierten Gebiete.

Geschichtlich gesehen hat Russland militärisch schon immer die zweite Luft gehabt und wird wegen seiner riesigen Ressourcen früher oder später gegen die Ukraine obsiegen, spätestens nach dem vollständigen Ausschalten der Infrastruktur.

Sollte dies dennoch nicht konventionell gelingen, wird Russland ganz sicher Kernwaffen einsetzen.

Eine Atommacht wie Russland kann man auf die Dauer nicht besiegen.

Die gesamte Situation ist mehr als brenzlich. „The point of no return“ ist sowohl für die USA als auch für Russland überschritten.

Die Gefahr eines 3. Weltkrieges steigt Tag für Tag.